Béatrice Dumiche über die Quellenausgabe „Learned Societies, Freemasonry, Sciences and Literature in 18th-Century Hungary”

május 30th, 2018 § 0 comments

Rezension

Réka Len­gyel and Gá­bor Tüs­kés, eds. Lear­ned So­ci­eti­es, Fre­e­ma­sonry, Sci­en­ces and Li­te­ra­tu­re in 18th-Century Hun­gary: A Coll­ec­ti­on of Do­cu­ments and Sour­ces. Bu­da­pest: MTA Böl­csé­szet­tu­do­má­nyi Ku­ta­tó­köz­pont Iro­da­lom­tu­do­má­nyi In­té­zet, 2017.

Di­e­ser anläss­lich der von der Un­ga­ris­c­hen Aka­de­mie der Wis­senschaf­ten or­gan­i­si­er­ten in­ter­na­ti­o­nalen Ta­gung „Auf­geklär­te So­zi­etä­ten, Li­te­ra­tur und Wis­senschaft in Mit­te­le­uro­pa“, mit Un­ter­st­üt­zung der Ale­xan­der von Hum­boldt Stif­tung erschi­e­ne­ne Band bi­e­tet ein Kom­pen­di­um grund­le­gen­der Tex­te zur Er­forschung der ge­lehr­ten Ges­ells­chaf­ten, die sich in Un­garn ab Mit­te des 18. Jahr­hun­derts verb­re­i­ten und de­ren Grün­dung mit der Ent­ste­hung von Fre­i­ma­u­rer­lo­gen einhergeht.

Da­bei ver­fol­gen die Hera­us­ge­ber ein dop­pel­tes Ziel. Ei­ner­se­its veröf­fent­li­chen sie be­re­its an­der­norts pub­li­zi­er­te Tex­te, de­ren Be­de­u­tung für die ge­ist­ige Ent­wicklung des Land­es sie durch die Ein­bin­dung in di­e­sen ne­u­en Kon­text herv­or­zu­he­ben und de­ment­s­prec­hend zu wür­di­gen trach­ten. An­der­er­se­its er­wei­tern sie den Cor­pus der der Forschung zugäng­li­chen Ze­ugn­is­se durch die eng­lis­che Über­set­zung von acht bis­her nur in un­ga­ris­cher Spra­che be­kann­ten Do­ku­men­ten und ble­i­ben da­mit den we­it­ge­hend von Gá­bor Tüs­kés ein­ge­le­i­te­ten Be­mü­hun­gen treu, nam­haf­te Vert­re­ter des Ge­is­tes­le­bens se­i­nes Land­es durch die För­de­rung der Über­set­zung ih­rer Wer­ke eu­ro­päis­c­hen For­schern be­kannt zu ma­chen und auf di­e­se Wei­se all­ge­me­in de­ren Zug­ehö­rig­ke­it zu den in­tel­lek­tu­el­len St­römun­gen ih­rer Zeit zu be­le­gen, so dass de­ren ak­tu­el­le in­ter­na­ti­o­nale Beschäf­tigung mit ih­nen sich letzt­lich in die Kon­ti­nu­ität ei­nes be­re­its be­gon­ne­nen Dia­logs einreiht.

In­so­fern er­sche­int di­e­se Pub­li­kat­ion auch als Teil ei­ner le­bend­i­gen Au­se­inan­der­set­zung mit den Qu­el­len der ei­ge­nen Ent­ste­hungs­ge­schich­te, de­ren Met­ho­do­lo­gie und Zi­el­set­zung in der Tat von den edi­er­ten Tex­ten pro­pa­gi­ert wird. Sie do­ku­men­ti­ert näm­lich das ge­ist­ige Kli­ma und die struk­tu­rel­len Ansät­ze, die der Grün­dung der Aka­de­mie der Wis­senschaf­ten vor­ang­e­g­an­gen sind und ihre Ori­en­ti­er­un­gen mit­be­stimmt hab­en. Sie be­legt in der Tat den Ein­satz maß­geb­li­cher un­ga­ris­cher Dich­ter und Den­ker, um auf verschi­e­de­nen Ebe­nen an den eu­ro­päis­c­hen Ent­wicklun­gen ih­res Jahr­hun­derts te­il­zuneh­men und sie in ih­rem Land trotz ei­nes ge­wis­sen Bil­dungs­rück­stands und feh­len­der Struk­tu­ren zu ver­wirk­li­chen. So bes­teht denn auch ihr In­te­res­se da­rin, dass sie sich nicht nur auf die Ent­wür­fe für wis­senschaft­li­che Ges­ells­chaf­ten al­ler Art beschränkt, son­dern auch Au­sz­üge aus Fe­renc Ka­zin­czys um­fang­re­i­chen Bri­ef­wech­sel mit se­i­nen Zeit­gen­os­sen ein­be­zi­eht. Jener er­sche­int in di­esem Zu­sam­men­hang als ein zent­ra­ler Beit­rag zum Verständ­nis di­e­ser Aufb­ruc­hs­st­im­mung, die im Rah­men der Aufklä­rung ver­sucht, den ei­ge­nen Be­din­gun­gen des Land­es an­ge­pass­te For­men des ge­lehr­ten Dia­logs ins Le­ben zu ru­fen, zunächst aber da­ra­uf an­ge­wi­e­sen ist, durch Vul­ga­ri­si­er­ung sich selbst ein Pub­li­kum zu schaf­fen, das die Auf­ge­sch­los­sen­heit be­sitzt, an dem enzyk­lopä­dis­c­hen Bildungs-und Emanz­ipa­ti­on­spro­zess te­il­zu­ha­ben und ihn per­sön­lich zu be­re­i­chern und zu befördern.

Ka­zin­czys Be­is­pi­el zeigt un­se­rer Mei­nung nach am de­ut­lichs­ten, dass ein solc­hes Un­ter­fan­gen un­ter den da­ma­li­gen, durch die Eing­li­ede­rung in das Habs­bur­g­is­che Herrschaftssys­tem verstärk­ten au­to­ritä­ren Be­din­gun­gen ohne eine ge­wis­se Ge­he­im­hal­tung un­denk­bar war. Sie war zum Schutz der Gedanken- und De­bat­ti­er­fre­i­he­it der Wis­senschaft­ler und Sch­riftstel­ler una­b­ding­lich, die sich der Bri­sanz der von ih­nen vert­re­te­nen Ideen be­wusst waren, da sie das tra­di­er­te Welt­bild eben­so wie die da­ra­uf geg­rün­de­te sta­at­li­che und po­lit­is­che Ord­nung in Frage stell­ten. Gleich­ze­i­tig ze­ug­te di­e­se Vor­sicht je­doch auch von de­ren Ve­rant­wor­tungs­be­wusst­se­in und de­ren un­geb­ro­che­nes Ver­t­ra­u­en in den auf­geklär­ten Ab­so­lu­tis­mus, ind­em sie ein Mit­tel zur Ver­hü­tung des Missbra­uchs des sich im Zuge der Sä­ku­la­ri­si­er­ung verb­re­i­ten­den kri­tis­c­hen Den­kens zu ge­walt­sa­men Macht­verän­de­run­gen war. Ka­zin­czys Bri­ef­wech­sel of­fen­bart ganz de­ut­lich, dass die Grün­dung und Verb­re­i­tung der ge­lehr­ten So­zi­etä­ten ohne die Ver­bin­dung ih­rer wich­tig­sten Ak­te­u­re zur Fre­i­ma­u­rerei so gut wie un­mög­lich ge­we­sen wäre, dass letz­te­re aber grundsätz­lich in kei­ner Wei­se mit um­s­türz­le­ris­c­hen Plä­nen zu as­so­zi­i­e­ren ist.

In­so­fern be­le­uch­tet der vor­li­e­gen­de Band denn auch die re­la­tiv en­gen Gren­zen, in­ner­halb derer sich die un­ga­ris­c­hen Emanz­ipa­ti­onsbest­re­bun­gen ent­fal­ten konn­ten, die letzt­lich nur wei­ter­wir­ken konn­ten, weil die Freimaurer-Logen ein Netz­werk ge­schaf­fen hat­ten, das auf der per­sön­li­chen Ebe­ne sei­ne ei­ge­ne Zer­schla­gung we­it­ge­hend über­leb­te. In der Tat führ­ten über­ha­upt nur die Ent­wür­fe für zwei wis­senschaft­li­che Ges­ells­chaf­ten zu de­ren ef­fek­ti­ver Grün­dung: so die „Preß­bur­ger Ges­ells­chaft der Fre­un­de der Wis­senschaf­ten“ und die „Trans­sil­va­nis­che Ges­ells­chaft zur Pf­le­ge der un­ga­ris­c­hen Spra­che“ in Cluj/Klausenburg/Kolozsvár, de­ren Le­bens­da­u­er eben­so kurz­fris­tig bli­eb wie die der in den ge­ist­igen Zent­ren des Land­es ins Le­ben ge­rufe­nen Zeitsch­rif­ten, de­ren be­kann­tes­tes Be­is­pi­el wohl der „Un­ga­ris­che Mer­kur“ sein dürf­te. Des­we­gen sche­int Réka Len­gyel zu­fol­ge das Fre­i­ma­u­rer­tum die en­tsche­i­den­de Rol­le bei der Verb­re­i­tung des aufklä­re­ris­c­hen Ge­dan­ken­guts ges­pi­elt zu hab­en, ind­em des­sen ehe­ma­lige Mit­g­li­eder trotz der Auf­lö­sung ih­rer Be­we­g­ung im Jah­re 1795 ih­ren Grundsä­tzen treu geb­li­eben sind und sich in pri­vat­er Ini­ti­a­tive für die Schaf­fung ei­nes Grunds­chul­we­sens und die För­de­rung ar­mer Kin­der wie György Fes­te­tics, der als vi­el­fa­cher Mä­zen im Be­re­ich der Küns­te wie der In­dust­rie auft­rat, oder für die Grün­dung von Bib­li­ot­he­ken und Mus­een ein­setz­ten wie Fe­renc Szé­ché­nyi, der die nach ihm ben­ann­te na­ti­o­nale Bib­li­ot­hek und das Na­ti­o­nal­mus­e­um stiftete.

Die ge­sam­mel­ten Do­ku­men­te er­wei­sen sich dem­nach vor al­lem als Ze­ugn­is­se, die der Schaf­fung solc­her Ins­ti­tu­ti­onen den Weg be­re­i­tet hab­en, ind­em sie eine ge­wis­se Gleich­ze­i­tig­ke­it ge­ist­iger Be­st­re­bun­gen in ganz Un­garn auf­ze­igen und Rücksch­lüs­se auf die Ver­bin­dun­gen, die jene er­mög­licht hab­en, zu­las­sen. Sie ge­ben ei­nen Überb­lick über die Ge­me­in­sam­ke­i­ten der Plä­ne zur För­de­rung ge­lehr­ter Ges­ells­chaf­ten vor Ort, die ihre Im­pul­se der Te­il­nah­me der nam­haf­ten un­ga­ris­c­hen Aufklä­rer am Wi­e­ner Ge­is­tes­le­ben ver­dan­ken, das sie wi­e­de­rum mit Gleich­ge­sinn­ten an­derer Län­der in Kon­takt bringt. Auf di­e­se Wei­se er­langen sie Kennt­nis von be­re­its exis­ti­e­ren­den Ins­ti­tu­ti­onen wie die Pa­ris­er Aca­dé­mie des Sci­en­ces, de­ren Be­is­pi­e­le den An­sporn und die Ins­p­ira­ti­on für ei­ge­ne Pro­jek­te li­e­fern. So vi­el­se­i­tig die Ent­wür­fe sein mö­gen, die ha­uptsäch­lich eine Be­stand­sa­uf­nah­me in Kern­be­re­i­chen der sich neu be­grün­den­den Wis­senschaf­ten wie der Ge­schich­te und des­sen, was wir he­utz­utage Geo­po­li­tik nen­nen wür­den, anst­re­ben und sich ge­gen Ende des Jahr­hun­derts im­mer mehr der Sprachpf­le­ge als na­ti­o­na­lem Gut zu­wen­den, so de­ut­lich wird auch, wel­che Hin­der­nis­se de­ren Ver­wirk­li­chung entge­gens­te­hen. Der 1779 ge­schei­ter­te Ver­such mit Un­ter­st­üt­zung der Pat­ri­ot­is­c­hen Ges­ells­chaft von Hes­sen Hom­burg eine Pat­riae Hun­ga­ri­cae et Tran­sil­va­ni­cae So­ci­etas, ins Le­ben zu ru­fen, ist da­für bezeichnend.

Die be­grenz­ten fi­nan­zi­el­len Mög­lich­ke­i­ten spi­e­len da­bei ers­ta­un­li­cher­wei­se eine eher zweit­rang­ige Rol­le. Im Vor­der­grund ste­hen, folgt man Réka Len­gyels durch ihre Tex­ta­us­wahl gest­ütz­ten Aus­füh­run­gen, die all­ge­me­i­nen Vor­aus­set­zun­gen des Ges­ells­chaftsle­bens und der sta­at­li­chen Or­ga­ni­sa­ti­on, in­ner­halb derer der ge­ist­ige und wis­senschaft­li­che Aus­ta­usch statt­fand. Bis 1780 war näm­lich die Beschäf­tigung mit hö­he­ren Stu­di­en den sä­ku­la­ren Vert­re­tern der Kirche so­wie den Mit­g­li­edern der kirch­li­chen Or­den vor­be­hal­ten. Erst nach der Veröf­fent­li­chung des Dek­rets, das den Zu­gang zum öf­fent­li­chen Di­enst und zu amt­li­chen Be­ru­fen nicht mehr nur auf die Aris­tok­ra­tie beschränk­te, und nach­dem die monas­tis­c­hen Or­den auf­gel­öst wurd­en, be­stand die Mög­lich­ke­it für eine Er­wei­te­rung der ge­bil­de­ten und re­li­gi­ös una­bhäng­igen Kre­i­se und wurd­en so­mit über­ha­upt erst die Be­din­gun­gen ge­schaf­fen, wel­che die Ent­fal­tung ne­u­er For­men des ge­lehr­ten Dia­logs denk- und re­al­isi­er­bar er­sche­i­nen ließen.

Den­noch do­ku­men­ti­e­ren meh­re­re Tex­te wie Ádám Fe­renc Kol­lárs Bri­ef an Sá­mu­el Do­bai Szé­kely (1763) und der Bri­ef­wech­sel zwis­c­hen Fe­renc Ka­zin­czy und Már­ton György Ko­va­chich (1787–1789), dass die grund­le­gen­de Prob­le­ma­tik der kon­fes­si­on­el­len Machtkämp­fe zwis­c­hen Pro­tes­t­an­ten und die um die Be­wah­rung ih­rer vom Habs­bur­ger Kaiser­re­ich be­güns­tig­ten Vor­machtstel­lung be­müh­ten Ka­tho­li­ken da­mit ke­i­nes­wegs auf­ge­ho­ben wurde und noch über lan­ge Zeit den Zünd­st­off für Konf­lik­te und Int­ri­gen li­e­fer­te, die dem Aufklä­rung­s­pro­zess ein de­ut­li­ches Hemm­nis waren. Sie sche­i­nen in der Tat we­it­ge­hend da­für ve­rant­wort­lich, dass es den un­ga­ris­c­hen Ge­lehr­ten in der Re­gel nicht ge­lun­gen ist, die Ges­ells­chaf­ten und Zeitsch­rif­ten, die sie sch­li­eß­lich ins Le­ben ru­fen konn­ten, län­ger als drei Jah­re aufrechtzuerhalten.

Die Abhän­gig­ke­it von den au­to­ritä­ren po­lit­is­c­hen Struk­tu­ren er­wi­es sich da­bei of­fen­sicht­lich als zusätz­li­che Erschwer­nis. So­wohl Ma­ria The­re­sia als auch Jo­seph II. sa­hen näm­lich zwar dur­cha­us die Not­wen­dig­ke­it der Aus­bil­dung ge­ei­gne­ter Be­di­ens­te­ter zur Mo­der­ni­si­er­ung der Land­wirtschaft und zur För­de­rung der ent­ste­hen­den In­dust­rie ein, de­ren Kon­se­qu­enz eine gener­el­le Re­form des Schul­we­sens von der Grunds­chu­le bis zum Gym­na­si­um ge­we­sen wäre, nah­men aber letzt­lich von der fi­nan­zi­el­len För­de­rung wis­senschaft­li­cher So­zi­etä­ten oder Jour­nale Ab­stand. Zu groß war in ih­ren Au­gen die Ge­fahr, dass die all­ge­mei­ne Ge­dan­kenf­re­i­he­it, die sie vor­aus­setz­ten, sie zu ei­ner Ge­gen­ge­walt in­ner­halb der ab­so­lu­tis­tis­c­hen Sta­at­sord­nung he­ran­wach­sen las­sen wür­de. So erklärt sich, dass alle An­fra­gen zur Gewäh­rung von Gel­dern bei den sta­at­li­chen Ins­tan­zen oder den Mo­narchen selbst ins Le­ere gel­au­fen sind. Ma­xi­mi­li­an Hells Fehlsch­lag, se­i­nen „Patriotische(n) Plan ei­ner kayserlich-königlichen zu Wi­enn zu er­rich­ten­den ge­lehr­ten Ges­ells­chaft, oder Aca­de­mie der Wis­senschaf­ten“ von 1774 zu ver­wirk­li­chen, den er sch­li­eß­lich auf Ge­he­iß der Kaise­rin ent­wic­kelt hat­te, der je­doch von ihr zwei Jah­re spä­ter we­gen mang­eln­den Gel­des und ent­s­prec­hen­den Per­so­nals komp­lett ver­wor­fen wurde, of­fen­bart, dass ein­fach schon am Hof sel­ber der po­lit­is­che Mut und Wil­le zu ei­ner der­ar­ti­gen För­de­rung öf­fent­li­cher Bil­dung fehlte.

In­so­fern ist es kaum ver­wun­der­lich, dass solc­he Be­st­re­bun­gen in Un­garn umso mehr Mis­stra­u­en bei den Herr­sc­hen­den herv­or­ru­fen mussten: Die Text­samm­lung be­legt eind­rucks­voll, in wel­chem Kli­ma des Arg­wohns solc­he Ent­wür­fe ent­stan­den sind und mit wel­chen Ri­si­ken de­ren Um­set­zung für die Be­te­i­lig­ten ver­bun­den waren, da de­ren Ak­ti­vitä­ten aufg­rund der geo­po­lit­is­c­hen Lage Un­garns und des­sen Ge­schich­te eine beson­de­re Bri­sanz zu­kam. Ge­dan­kenf­re­i­he­it und Pf­le­ge der ei­ge­nen Spra­che und Li­te­ra­tur, Be­zug­nah­me auf iden­titätss­tif­ten­des Bra­uch­tum und Trach­ten­we­sen las­sen sich leicht als Vor­be­re­i­tun­gen zu er­ne­u­ten Una­bhän­gig­ke­its­best­re­bun­gen in­terp­re­ti­e­ren und zi­ehen auch de­ment­s­prec­hen­de Vert­re­ter solc­her Ten­den­zen an.

Wäh­rend Fe­renc Ka­zin­czy, wie aus sei­ner zahl­re­ichen Kor­res­pon­denz mit se­i­nen Freimaurer-Brüdern verschi­ed­ener Lo­gen herv­or­geht, für die er ak­tiv rek­ru­ti­ert, sei­ne zent­rale Rol­le als Aufklä­rer be­ha­up­tet, ind­em er als Bind­eg­li­ed zwis­c­hen je­nen und den wis­senschaft­li­chen So­zi­etä­ten fun­gi­ert, ein­de­u­tig be­müht ist, eine all­ge­mei­ne ge­ist­ige Bil­dung zu pro­pa­gi­e­ren, die der Ent­wicklung des Land­es di­ent, ver­bin­den an­de­re mit der Fre­i­ma­u­rerei ra­di­kal­ere Zi­ele. Dazu ge­hö­ren Ger­gely Ber­ze­vi­czy, der be­re­its den Fre­i­he­its­kampf der un­ga­ris­c­hen Na­ti­on un­ter­st­ützt hat­te und György Szlávy, der 1795 letzt­lich als Ja­ko­bi­ner zu drei Jah­ren Gefängn­is verur­te­ilt wurde. Al­ler­dings spie­gelt erst die am­bi­va­len­te Rol­le des als „Dop­pe­la­gen­ten“ auft­re­ten­den Ig­nác Mar­ti­no­vics die Ge­fah­ren, die durch die Zus­pit­zung der in­ter­na­ti­o­nalen Lage für die Mit­g­li­eder auf­geklär­ter Zir­kel ent­ste­hen, die der Ma­ni­pu­li­er­ung durch den Wi­e­ner Hof eben­so aus­ge­setzt sind, wie durch Scharf­ma­cher aus den ei­ge­nen Re­i­hen, die zu al­lem Über­fluss wie in di­esem Fall noch in Per­so­nal­uni­on auft­re­ten. Der Grün­der zwei­er ja­ko­bi­nis­cher Ve­rei­ne in Un­garn, da­run­ter ei­nem mit dem be­ze­ich­nen­den Na­men „Fre­i­he­it Gleich­he­it Brü­der­lich­ke­it“, des­sen Ziel es war, den re­vo­lu­ti­onä­ren Um­s­turz her­be­i­zu­füh­ren, wenn er die An­zahl von 250.000 Mit­g­li­edern er­re­icht hät­te, der ab 1791 be­re­its sei­ne Brü­der in Buda für den Hof in Wien be­spit­zel­te und dort als Il­lu­mi­na­ten anschwärz­te, ist nach Réka Len­gyels Mei­nung zwar der ein­zi­ge Fall in Un­garn, wo ra­di­ka­les Ge­dan­ken­gut in die nicht mit je­nen in Be­zi­e­hung ste­hen­den Fre­i­ma­u­rer­lo­gen durch­sic­ker­te, der je­doch höchst­wahr­sche­in­lich 1795 die Zer­schla­gung der ge­sam­ten Be­we­g­ung zur Fol­ge hat­te. Man kann sich al­ler­dings fra­gen, ob di­e­se Un­ter­wan­de­rung, wel­che die eu­ro­pa­we­i­te Ten­denz dars­tell­te, nicht bloß durch di­e­se früh­ze­it­ige Auf­lö­sung ver­hin­dert wurde.

Auf alle Fäl­le be­le­uch­tet der Sammel­band aus un­se­rer Sicht die Zwick­müh­le, in die der ab­so­lu­tis­tis­che Sta­at in Un­garn und im ge­sam­ten Habs­bur­ger Re­ich im­mer de­ut­li­cher un­ter dem Druck der Franz­ö­sis­c­hen Re­vo­lu­ti­on ge­ra­ten ist. Sein Mis­stra­u­en ge­ge­nü­ber ei­ner sich ihre ei­ge­nen Ins­ti­tu­ti­onen ge­ben­den Aufklä­rung hat die Ent­ste­hung ei­ner er­fol­gre­i­chen Ko­ope­ra­ti­on zwis­c­hen dem Hof und Vert­re­tern der Wis­senschaf­ten zur struk­tu­rel­len Mo­der­ni­si­er­ung des Bildungs- und Amts­we­sens im Keim ers­tickt. Dass eine solc­he Po­li­tik ins­beson­de­re in ei­nem Land wie Un­garn, das sei­ne ei­ge­nen Una­bhän­gig­ke­its­best­re­bun­gen nie aufge­ge­ben hat und für das jede In­te­gra­ti­on in in­ter­na­ti­o­nale ge­ist­ige Be­we­g­un­gen eine Form der Emanz­ipa­ti­on ver­hi­eß, über kurz oder lang aus ei­nem ge­ge­be­nen An­lass nur zur Ra­di­kal­isi­er­ung der auf­geklär­ten Kräf­te in Ge­he­im­bün­den an­s­tatt von of­fe­nen Ver­samm­lun­gen füh­ren musste, er­sche­int ei­gentlich rückb­lic­kend als die lo­g­is­che Kon­se­qu­enz unü­berb­rück­bar­er Ge­gensät­ze, die sich we­gen des sta­at­li­chen Im­mo­bi­l­is­mus zu solc­hen ent­wic­keln konn­ten. Die verschärf­te Re­ak­ti­on der Obrig­ke­it de­u­tet nach un­se­rem Da­für­hal­ten denn auch vor al­lem da­ra­uf hin, dass sie sich an­ge­sichts der sich im Na­men der Aufklä­rung aus­b­re­i­ten­den Ge­fahr der po­lit­is­c­hen Re­bel­li­on der Macht de­ren ge­ist­iger Netz­wer­ke derart be­wusst war, dass sie da­von aus­ging, den Anfän­gen un­mit­tel­bar weh­ren zu müssen.

So mag das Text­buch zwar mit dem Fehlsch­lag al­ler Ver­su­che absch­li­eßen, in Un­garn das Ge­is­tes­le­ben in ins­ti­tu­ti­o­nal­isi­er­te Bah­nen zu len­ken, die ei­nen Aus­ta­usch auf glei­cher Ebe­ne mit des­sen Vert­re­tern in an­de­ren Län­dern und eine even­tu­el­le Ber­ater­funk­ti­on ge­ge­nü­ber den Herr­sc­hen­den er­mög­licht hät­te, es do­ku­men­ti­ert den­noch, dass es solc­he Be­mü­hun­gen gab, die nicht ohne Fol­gen bli­eben, weil sie letzt­lich da­für sorg­ten, dass das Land ni­emals den Kon­takt zur eu­ro­päis­c­hen Aufklä­rung ver­lo­ren hat, auch wenn die prak­tis­che Ver­wirk­li­chung von de­ren Ideen zeit­ver­zög­ert statt­fand. György Bes­se­nye­is Ent­wurf für eine Un­ga­ris­che Aka­de­mie von 1781 di­ent in­so­fern 1825 dem Par­la­ment als Aus­gang­s­punkt für die Plä­ne zur he­u­ti­gen Aka­de­mie der Wis­senschaf­ten, die umso mehr den krö­nen­den Absch­luss ei­ner Ent­wicklung dars­tellt, als ihre Grün­dung dank der fi­nan­zi­el­len Un­ter­st­üt­zung von Fe­renc Szé­ché­nyis Sohn, Ist­ván, mög­lich wurde.

Aus un­se­rer Pers­pek­tive ist im Sin­ne ei­ner Sch­luss­be­mer­kung von Be­de­u­tung, dass sich sche­in­bar am Ende doch György Aran­kas Po­sit­i­on ei­ner Ein­heit der enzyk­lopä­dis­c­hen Wis­senschaf­ten durch­ge­setzt hat, die Sprach- und Na­tur­wis­senschaf­ten nicht vo­ne­inan­der trennt und die dem he­utz­utage le­ider verdräng­ten und ver­nachläs­sig­ten Grund­satz ent­sprach, dass die Be­herrschung der ent­s­prec­hen­den Aus­drucksfä­hig­ke­i­ten die Vor­aus­set­zung für jeg­li­ches Den­ken und des­sen Ver­mitt­lung auf wel­chem Ge­bi­et auch im­mer dars­tellt. Sein Plä­do­yer für die Pf­le­ge und Aus­bil­dung der Na­ti­o­nal­spra­che zu ei­nem ho­mo­ge­nen, den ne­u­en Di­szi­pli­nen an­ge­pass­ten Verstän­di­gungsmit­tel, das ke­i­nen grundsätz­li­chen Un­ter­schi­ed zwis­c­hen dem ge­lehr­ten Aus­ta­usch und der Vul­ga­ri­si­er­ung macht, er­sche­int uns als ein zeit­los­es Ma­ni­fest, des­sen The­sen he­utz­utage ak­tu­el­ler denn je sind, da sie be­ton­en, dass ohne Sprach- das heißt Text­kul­tur kei­ne Aufklä­rung mög­lich ist, und Bil­dung als so­zia­ler In­te­gra­ti­onsfak­tor en­tsche­i­dend ist.

Die Beson­der­he­it des Band­es, der erst 2011 komp­lett de­chiff­ri­er­te Fre­i­ma­u­rer­text, den Ádám Pá­ló­czi Hor­váth ent­deckt, auf­be­wahrt und te­il­wei­se entsch­lüs­selt hat, hebt jene Unt­renn­bar­ke­it der in­te­gra­ti­ven Funk­ti­on der Spra­che herv­or, die die ge­dank­li­che Fä­hig­ke­it, vor­aus­setzt, sich in eine Ord­nung ein­zug­li­edern, von der Ve­ran­la­gung des Mensc­hen zur So­zia­li­sa­ti­on, die Er­kennt­nis und Selbst­be­st­im­mung im Rah­men sym­bo­lis­cher Struk­tu­ren au­fe­inan­der be­zi­eht. Aus je­nem In­halt könn­te sich un­se­rer Mei­nung nach zum­in­dest hy­pot­he­tisch sei­ne Verk­lau­su­li­er­ung erklä­ren, denn er ver­mit­telt sch­li­eß­lich eine ka­pi­tale, für die Zeit sei­ner Ent­ste­hung höchst bris­an­te Idee, dass im Fre­i­ma­u­rer­tum die Quin­tes­s­enz der Mensch­he­it be­grün­det li­egt, wäh­rend er, wie uns sche­int, für die he­ut­ige Zeit vor al­lem in zwei­er­lei Hin­sicht be­mer­kens­wert ist. Er un­ter­stre­icht den un­ver­gleich­li­chen An­sp­ruch di­e­ser Be­we­g­ung, die Synt­he­se al­ler Welt­kul­tu­ren zu er­re­i­chen, in de­ren Erbe sie sich stellt, wäh­rend sie gleich­ze­i­tig ei­ner sich auf die Spra­che und de­ren sym­bo­lis­che In­tel­lig­enz be­ru­fen­den Aufklä­rung eben­so eine the­o­retis­che Le­gi­ti­ma­ti­on wie das Mo­dell ei­ner Ver­ges­ells­chaf­tung li­e­fert, de­ren Ord­nung auf der sich in Tat­en be­wei­sen­den ge­ist­igen Ent­wicklung der ein­zel­nen Mit­g­li­eder be­ruht. Die Verk­nüp­fung be­ider Di­men­si­onen, die Pla­tos Gno­ti Se­au­ton mit ei­ner Phi­lo­sop­hie der prak­tis­c­hen Er­kennt­nis ve­re­int, re­ha­bi­li­ti­ert die zent­rale Funk­ti­on der Dich­tung als ve­ranscha­u­lich­te Wirk­sam­ke­it der Ideen und ent­wirft das Bild ei­ner po­e­tis­c­hen Ve­re­i­ni­gung im ursprüng­li­chen Sin­ne des Wor­tes, die mit ih­rem Text­ver­ständ­nis ver­sucht, den ursprüng­li­chen Ge­ist der Weis­he­it im Mensc­hen wi­e­der­zu­er­wec­ken und durch im­mer neue Hera­us­for­de­run­gen zu be­för­dern, auf dass sich die Un­zer­t­renn­lich­ke­it von Wis­sen und Selbs­ter­kennt­nis im für das Ge­me­in­wohl sinn­vol­le Han­deln des Ein­zel­nen beweise.

Aus di­esem Grun­de ist für uns di­e­ses Do­ku­ment das Herzs­tück des Kom­pen­di­ums, des­sen Ver­di­enst es aus­d­rück­lich ist, ein Arbeits- und Forschungs­buch den­jen­i­gen zur Ver­fü­gung zu stel­len, die sich ei­nen Überb­lick über die ge­lehr­ten Ges­ells­chaf­ten und die Freimaurer-Vereinigungen im Kon­text des da­ma­li­gen un­ga­ris­c­hen Ge­is­tes­le­bens verschaf­fen möch­ten. Die Kurz­bio­gra­p­hi­en und die sorgfält­ige Be­bil­de­rung ma­chen es zu ei­ner an­ge­neh­men und be­re­i­chern­den Lek­tü­re, de­ren Ein­le­i­tung aufsch­luss­re­i­che Vorschlä­ge zur Er­wei­te­rung des Cor­pus auf edi­to­ris­cher wie in­terp­retato­ris­cher Ebe­ne for­mu­li­ert und so­mit da­ra­uf hin­weist, dass hier ein Ans­toß ge­ge­ben wer­den soll, ind­em ge­zi­elt um In­te­res­se für ein Ge­bi­et ge­wor­ben wird, das durch eine neue Kon­tex­tu­al­isi­er­ung er­wei­tert und ver­ti­eft wer­den kann. Verständ­li­cher­wei­se beschränkt sich die Ver­fas­se­rin des Vor­worts auf Un­garn und ver­weist auch nur kaum auf Mit­te­le­uro­pa. Sie ent­spricht da­mit den ei­ge­nen Vor­ga­ben der Pub­li­kat­ion, de­ren Gren­zen sie aus­d­rück­lich be­tont, ind­em sie selbst auf ein Man­ko auf­merk­sam macht, dass ei­ner auslän­dis­c­hen, wes­teu­ro­päis­c­hen For­sche­rin un­mit­tel­bar auf­fal­len muss: der so gut wie völ­lig feh­len­de Ver­such, auch nur an­satz­wei­se di­e­se Tex­te mit den gut er­forschten Ze­ugn­is­sen aus Frank­re­ich, Deutsch­land, Eng­land und Nor­da­me­ri­ka in Zu­sam­men­hang zu brin­gen und de­ren Be­de­u­tung über die na­ti­o­nalen Gren­zen hi­na­us bes­ser zu be­stim­men, hin­terlässt eine leich­te Un­zufrie­den­heit, die na­tür­lich auch po­sit­iv als An­sporn zu ei­ge­nen Ini­ti­a­ti­ven der Au­se­inan­der­set­zung mit den For­men der Aufklä­rung aus kom­pa­ra­tis­tis­cher Sicht be­grif­fen wer­den kann. So ist ei­gentlich nur, auch ger­ade aus di­e­ser Pers­pek­tive zu be­da­u­ern, dass die Qu­a­lität der eng­lis­c­hen Über­set­zung der bis­her nur auf Un­ga­risch zugäng­li­chen Tex­te de­ren li­ter­aris­cher Sub­ti­lität nicht ge­wach­sen ist.

Das 18. Jahr­hun­dert ver­dankt sei­ne ge­ist­ige Ent­wicklung maß­geb­lich nicht nur der Mehrspra­c­hig­ke­it sei­ner Eli­ten son­dern auch de­ren Be­mü­hun­gen um die für ihre Vul­ga­ri­si­er­ungs­best­re­bun­gen unent­behr­li­che För­de­rung der Na­ti­o­nal­spra­che, die der Band selbst do­ku­men­ti­ert. Dies mar­ki­ert die Ent­fal­tung ei­ner Über­set­zung­s­kul­tur, die in der Ro­man­tik, die sie zur Kun­st er­hebt, ih­ren Hö­he­punkt er­re­icht. Le­ider ist jener As­pekt un­ter dem Druck öko­no­mis­cher Zwän­ge, die bei der Durch­set­zung des Eng­lis­c­hen als wis­senschaft­li­che Kom­mu­ni­kat­ionsspra­che aus un­se­rer Sicht mit­hi­ne­ins­pi­e­len, in un­se­rem di­gi­tal­isi­er­ten Zeital­ter ins Hin­ter­tref­fen ge­ra­ten. Des­sen strateg­is­che welt­we­i­te Verb­re­i­tung als prak­tis­ches Verstän­di­gungsmit­tel in al­len Le­bens­lag­en, ins­beson­de­re für den To­u­ris­mus, führt zu ei­ner ge­wis­sen Gläu­big­ke­it in des­sen tech­nisch ver­mit­tel­te Uni­vers­a­lität, die ein Idi­om er­ze­ugt, das mit der Na­ti­o­nal­spra­che Eng­lisch, nicht mehr all­zu viel zu tun hat. György Aran­kas Ratschlä­ge für das Un­ga­ris­che li­eßen sich denn auch wohl eben­falls wi­der die von vi­e­len Mut­ter­sprach­lern und Angl­is­ten bek­la­g­te Selbs­tent­frem­dung der Welt­spra­che an­wen­den. De­ren Re­li­ter­ari­si­er­ung er­sche­int uns je­den­falls als not­wend­i­ger Teil der Bekämp­fung ak­tu­el­ler ge­genaufklä­re­ris­cher Ten­den­zen, die auf dem Irrglau­ben be­ru­hen, dass Kom­mu­ni­kat­ion und Verstän­di­gung das Glei­che sind, und de­ment­s­prec­hend Spra­che als Mög­lich­ke­it der dia­lo­g­is­c­hen Au­se­inan­der­set­zung mit dem An­de­ren eben­so ig­n­o­ri­e­ren wie die Auf­for­de­rung des „Sa­pe­re aude“, da das Den­ken selbst ei­ner sche­in­bar selbst­ver­ständ­li­chen Sach­lich­ke­it ge­ge­nü­ber dis­kre­di­ti­ert wird.

Die Spra­chen­vi­el­falt, die der Band lob­ens­wer­ter Wei­se im Ge­is­te der Aufklä­rung be­ibehält, ze­ugt von ei­ner ge­wach­se­nen Tra­di­ti­on des wis­senschaft­li­chen Aus­ta­uschs, die aus den da­ma­li­gen Macht­verhält­nis­sen herv­or­ge­g­an­gen ist, in die sich die un­ga­ris­c­hen Ge­lehr­ten ein­fü­gen mussten, wenn sie an den ge­ist­igen Ent­wicklun­gen Eu­ro­pas te­il­ha­ben woll­ten. Die Hin­zu­fü­gung des Eng­lis­c­hen als solc­hes ist also prinz­ipi­ell mehr als le­gi­tim, die Art und Wei­se wie sie er­folg­te, de­u­tet zunächst ein­mal da­ra­uf hin, dass des­sen Sta­tus jün­ger­er Na­tur ist, und es der Schaf­fung der Struk­tu­ren und ein­fach der Pra­xis be­darf, um den Rück­stand in des­sen Be­herrschung als Kul­turspra­che im Rah­men der In­te­gra­ti­on in die eu­ro­päis­che Wis­sens­ge­me­inschaft auf durch­dach­te Wei­se zu re­du­zi­e­ren und die spe­zi­el­le Ge­schich­te Un­garns dazu zu nu­tzen, um der von Cla­ude Hagè­ge [Le So­uff­le de la lan­gue : vo­i­es et des­tins des par­lers d’Europe, Pa­ris 1992.] als Cha­rak­te­r­is­tik ei­nes mo­der­nen, ge­is­tig ei­genständ­i­gen Eu­ro­pas – zusätz­lich zur Mut­ter­spra­che ‒ an­gest­reb­ten Dre­ispra­c­hig­ke­it in Franz­ö­sisch, Deutsch und Eng­lisch mit zum Durchb­ruch zu verhelfen.

Für die ge­bil­de­ten Vert­re­ter der Aufklä­rung war di­e­se Mehrspra­c­hig­ke­it eine Selbst­ver­ständ­lich­ke­it, und an di­esem Be­is­pi­el wird de­ut­lich, dass die von di­esem Sammel­band für Un­garn aus his­toris­cher Sicht auf­ge­wor­fe­nen Fra­gen bis hin zur Met­ho­den­dis­kus­si­on auf die he­ut­ige Prob­le­ma­tik des Er­bes di­e­ser Be­we­g­ung eben­so wie auf die der Mo­der­ni­si­er­ung der aus ihr herv­or­ge­g­an­ge­nen Ins­ti­tu­ti­onen auf­merk­sam ma­chen, de­ren Le­gi­ti­ma­ti­on durch eine völ­lig verän­der­te Einschät­zung des Wis­sens nach sei­ner kom­mer­zi­el­len Ver­wert­bar­ke­it und durch des­sen ung­ere­gel­te, un­ve­rant­wor­te­te Verb­re­i­tung gefähr­det wird. Aus un­se­rer Sicht hät­te di­e­se Text­samm­lung im Vor­wort eine brei­te­re ge­schicht­li­che und li­ter­aris­che Ei­nord­nung ver­di­ent, die die in­ter­na­ti­o­nalen Ank­nüp­fung­s­punk­te zum­in­dest ang­e­de­u­tet hät­te und in­so­fern auch in se­i­nem Aus­b­lick die aus den prä­sen­ti­er­ten Ent­wür­fen und Be­mü­hun­gen herv­or­ge­g­an­ge­ne Grün­dung der Aka­de­mie der Wis­senschaf­ten mit de­ren Be­de­u­tung und Ver­pf­lich­tung für die Ge­gen­wart in Ver­bin­dung geb­racht hät­te. Dies ist kei­ne Kri­tik, es ist eine Fol­ge­rung, die sich ei­ner franz­ö­sis­c­hen Li­te­ra­tur­wis­senschaft­le­rin bei der pa­ral­le­len Be­trach­tung von Bes­se­nye­is und Aran­kas Tex­ten an­bi­e­tet, in­so­fern als die be­mer­kens­wer­ten Wer­ke Tz­ve­tan To­do­rovs1

1 Das für un­se­re Zwec­ke reprä­s­en­ta­tivs­te Werk ist si­cher: Tz­ve­tan To­do­rov: L’Esprit des Lu­miè­res, Pa­ris 2006. Sein gan­zes Den­ken kre­ist je­doch um die Ver­mitt­lung der Aufklä­rung von der Beschäf­tigung mit Rous­seau in Frê­le Bon­heur : es­sai sur Rous­seau, Pa­ris 1985 bis hin zu La Peur des bar­ba­res : au-delà du choc des ci­vi­li­sa­tions, Pa­ris 2008.

schon seit min­des­tens zehn Jah­ren auf die Not­wen­dig­ke­it hin­wei­sen, sich auf die Er­run­genschaf­ten der Aufklä­rung für die Erar­be­i­tung ei­nes zeit­gemäßen eu­ro­päis­ches Welt­bil­des zu be­sin­nen, das All­ge­me­in­bil­dung mit kri­tis­cher Auf­ge­sch­los­sen­heit ve­re­int und die per­sön­li­che Dia­logfä­hig­ke­it als una­b­ding­li­che Grund­lage ei­ner sinn­vol­len Er­kennt­nis be­tont. Mit ih­rem ei­ge­nen Vul­ga­ri­si­er­ung­san­sp­ruch, der vi­e­le von ih­nen leicht zugäng­lich macht, setz­ten sie Maßstä­be zu der Er­ne­u­e­rung, als de­ren Ans­toß sie sich verstehen.

Das Be­is­pi­el Un­garns, des­sen Par­ti­ku­la­rität im Rah­men des Habs­bur­ger Re­i­ches in sei­ner Ver­mitt­ler­rol­le bei der Verb­re­i­tung auf­geklär­ter Ideen ha­uptsäch­lich aus Frank­re­ich und Deutsch­land bis nach Mit­te­le­uro­pa das für die Ta­gung erar­be­i­te Kom­pen­di­um un­ter­stre­icht, lässt sich ge­wiss nicht mit der Be­de­u­tung der Fran­kop­ho­nie vom Aus­maß her ver­glei­chen. Den­noch wec­ken ger­ade die weit un­ter­schätz­ten Pub­li­kat­ionen von Do­mi­ni­que Wol­ton, ins­beson­de­re L’Autre mon­dia­li­sa­ti­on, Pa­ris 2003 und De­ma­in la fran­cop­ho­nie, Pa­ris 2006, As­so­zia­ti­onen mit den auf­geklär­ten Erwä­gun­gen ei­ner sprach­lich geg­rün­de­ten Selbstän­dig­ke­it in­ner­halb ei­ner von kul­tu­rel­ler Vi­el­falt gepräg­ten Glo­bal­isi­er­ung, die sich nur ent­fal­ten kann wenn sie sich nicht auf ei­nen ver­ti­ka­len Herrschaft­san­sp­ruch be­ruft, son­dern auf eine de­zent­rale Ver­mitt­lung, die Kre­a­ti­vität und Aus­ta­usch dau­er­haft und verläss­lich struk­tu­rell un­ter­st­ützt. Das be­de­u­tet auch, dass kon­se­qu­en­ter­wei­se nicht nur der Im­pe­ri­al­is­mus als mul­tip­le Konf­lik­tur­sa­che im Sin­ne des kri­tis­c­hen Ge­is­tes der Aufklä­rung hin­ter­fragt wird und das ei­ge­ne Erbe im Sin­ne der Selbs­ter­kennt­nis auf­gear­be­i­tet wird. Mit se­i­nen Bü­chern hat Erik Or­sen­na2

2 Erik Or­sen­na ist der Au­tor ei­ner Re­i­he, die den An­sp­ruch auf ein mo­der­nes li­ter­aris­ches Enzyk­lopä­di­everständ­nis in Ver­bin­dung mit der Analy­se des ka­pi­ta­lis­tis­c­hen Sys­tems an­hand von ge­zi­elt aus­gewähl­ten Be­is­pi­e­len vert­ritt. Un­ter dem Ti­tel Pe­tit pré­cis de mon­dia­li­sa­ti­on I bis IV hat er fol­gen­de Bän­de veröf­fent­licht: Voyage aux pays du co­ton, Pa­ris 2006, L’Avenir de l’eau, Pa­ris 2008, Sur la Ro­u­te du Pa­pier, Pa­ris 2012, Géo­po­li­ti­que du mousti­que, Pa­ris 2017.

dazu be­iget­ra­gen, dem Auf­ga­ben­verständ­nis der Aca­dé­mie Française eine neue Di­men­si­on zu ver­le­i­hen, ind­em er weit über die Sprachpf­le­ge hi­na­us, die enzyk­lopä­dis­che Tra­di­ti­on der Au­se­inan­der­set­zung mit kul­tu­rel­len Sch­lüssel­be­grif­fen in die Ent­wicklungs­ge­schich­te des Ka­pi­tal­is­mus ein­ge­bun­den hat. Ami­ne Ma­alo­uf,3

3 Amin Ma­alo­uf: Un fa­u­te­u­il sur la Sei­ne Quat­re sièc­les d’Histoire de France, Pa­ris 2016. Aus der Pers­pek­tive un­se­rer Ar­gu­men­ta­ti­on er­sche­int uns na­tür­lich der Un­ter­ti­tel als beson­ders bedeutsam!

der Au­tor des be­mer­kens­wer­ten Es­says über die Iden­ti­tés meurt­riè­res hat glei­cher­maßen sei­ne Be­ru­fung in die Aca­dé­mie Française zum An­lass ge­nom­men, in ei­nem his­toris­c­hen Ro­man sei­ne ei­ge­ne In­te­gra­ti­on in jene Ins­ti­tu­ti­on als Sch­riftstel­ler li­ba­ne­sis­c­hen Ursprungs sym­bo­lisch zu voll­zi­ehen, ind­em er die Le­bens­ge­schich­ten all sei­ner 18 Vorgän­ger seit 1634 auf dem 29. Sitz, auf den er gewählt wurde, anscha­u­lich als das Aben­te­u­er mensch­li­cher Vi­el­falt schil­dert. Be­ide de­monst­ri­e­ren auf ihre ei­ge­ne Wei­se durch ihre Veröf­fent­li­chun­gen den ge­ist­igen Wan­del ih­rer Ins­ti­tu­ti­on und ze­ugen da­von, dass sie wei­ter­hin an die Kraft der Aufklä­rung durch Wort und Text glau­ben, und dass Fik­ti­on kei­ne An­ti­no­mie zur Er­kennt­nis bil­det, im Ge­gen­te­il ein an­derer Weg ist, sie zu ver­mit­teln und vi­el­leicht auch eine an­de­re Art von Welt­ver­ständ­nis zu wec­ken. In­so­fern mö­gen es zwar hier per­sön­li­che Ini­ti­a­ti­ven ein­zel­ner Académie-Mitglieder sein, da Dich­tung nun ein­mal in­di­vi­du­el­ler Na­tur ist. Nichts­de­stot­rotz be­legt die Erklä­rung des Mu­sé­um d’Histoire Na­tu­rel­le mit se­i­nem 2017 erschi­e­ne­nen französisch-englischen Ma­ni­fest,4

4 Ma­ni­fes­te du Mu­sé­um Quel fu­tur sans na­tu­re?, Pa­ris 2017.

dass die das auf­geklär­te Erbe vert­re­ten­den Ins­ti­tu­ti­onen sich der Not­wen­dig­ke­it be­wusst sind, ihre Richt­li­ni­en zu überp­rü­fen und an­zu­passen, um sich in die Lage zu ver­se­tzen, of­fen­siv an öf­fent­li­chen De­bat­ten zu ak­tu­el­len ges­ells­chaft­li­chen The­men te­il­zuneh­men und da­bei zu be­wei­sen, dass ohne Na­tur­ge­schich­te mo­der­ne Forschung we­der denk-noch mach­bar ist so­wie zur Be­grün­dung ethis­cher Prinz­ipi­en una­b­ding­bar ist. Mit dem Hin­weis auf die Enzyk­lopäd­is­ten und de­ren Le­is­tung für eine kri­tis­che Öf­fent­lich­ke­it be­ton­en die Ver­fas­ser, dass die Komp­le­xität der ge­genwär­ti­gen In­for­ma­ti­on­spro­zes­se reg­el­recht nach ei­ner un­vo­re­in­ge­nom­me­nen, una­bhäng­igen Er­zi­e­hung ver­langt, die auf der Grund­lage von wis­senschaft­li­cher Er­kennt­nis die Vor­aus­set­zung für eine fun­di­er­te welt­of­fe­ne Mei­nungs­bil­dung schafft.

Die in meh­re­rer Hin­sicht be­de­u­ten­de Stel­lung­nah­me, de­ren An­lass der Rück­zug der Ve­re­i­nig­ten Sta­a­ten un­ter Do­nald Trump von den Ver­pf­lich­tun­gen des Pa­ris­er Kli­ma­ab­kom­mens ist, stellt neue An­for­de­run­gen an alle Vert­re­ter ei­ner auf­geklär­ten Ges­ells­chaft, die sich mit ei­ner Vi­el­zahl von Strate­gi­en ge­zi­el­ter Desin­for­ma­ti­on konf­ron­ti­ert se­hen, hin­ter de­nen im­mer sch­we­rer zu iden­ti­fi­zi­e­ren­de Geld­ge­ber und In­te­res­sen­verbän­de ste­hen. Das Ma­ni­fest erin­nert in der Tat an die wich­tig­sten Grund­la­gen ei­ner Wis­senschaft­set­hik, die die Ge­samt­ve­rant­wor­tung für per­sön­li­ches und öf­fent­li­ches Han­deln seit je­her be­din­gen, und de­ren Prinz­ipi­en in ih­rer Gel­tung unan­tastbar sind, da sie sich über Jah­re der Ent­wicklung bewährt hab­en, ruft aber an­ge­sichts de­ren ge­zi­el­ter An­fech­tung, zu ei­ner kon­zent­ri­er­ten Ak­ti­on auf, die Geistes- und Na­tur­wis­senschaft­ler ge­me­in­sam mit Künst­lern zur Ver­te­idi­gung ei­nes auf una­bhäng­igem Den­ken und to­le­ran­ter Ver­nunft be­ru­hen­den All­ge­me­in­wohls einlädt, um ein Ge­gen­ge­wicht zum fre­i­en Spi­el der weit po­ten­te­ren markt­wirtschaft­li­chen In­te­res­sen, aber auch ge­ge­nü­ber mi­li­t­an­ten Or­ga­ni­sa­ti­onen al­ler Art zu bil­den, die die fre­ie Mei­nungsäuße­rung missbra­u­chen oder un­ter­drüc­ken. Der Text, der sich exp­li­zit zu ei­nem er­wei­ter­ten Na­tur­wis­senschafts­be­griff be­kennt, der Er­kennt­nis­se aus an­de­ren Erfahrungs- und Kul­tur­wel­ten mit­be­rück­sich­tigt, ist ein Ap­pell, weit über die Ve­rant­wort­li­chen des Mus­e­ums und das Abon­nen­ten­pub­li­kum von des­sen Sch­rif­ten­re­i­he hi­na­us, die Be­din­gun­gen für eine kri­tis­che Öf­fent­lich­ke­it wi­e­der­her­zustel­len. Mit der aus­d­rück­li­chen Be­ru­fung auf das enzyk­lopä­dis­che Erbe und der Ver­pf­lich­tung zu des­sen Ver­mitt­lung be­ton­en denn auch die Au­toren ihre Ab­sicht, mit all den ih­nen zur Ver­fü­gung ste­hen­den Mög­lich­ke­i­ten, ins­beson­de­re de­nen des Mu­sé­um d’Histoire Na­tu­rel­le, als Ka­taly­sa­toren der Aufklä­rung und der Vul­ga­ri­si­er­ung vor al­lem ge­ge­nü­ber der Ju­gend zu wir­ken.5

5 Das Ma­ni­fest folgt nur we­nig spä­ter auf den stär­ker auf Kon­sens aus­ge­rich­te­ten Ap­pell der Pa­ris­er Aca­dé­mie des Sci­en­ces zu ih­rem 350 jäh­ri­gen Bes­te­hen, der im Sep­tem­ber 2016 von ins­ge­samt 57 Aka­de­mi­en der Wis­senschaf­ten unt­er­ze­ich­net wurde, und der de­ut­li­cher auf die Bekämp­fung der durch ethisch frag­wür­dige Ex­pe­ri­men­te er­ze­ug­ten der Wis­senschafts­fe­ind­lich­ke­it ab­ziel­te, je­doch sich auch exp­li­zit auf die Grund­wer­te der Aufklä­rung be­zog. „L’ob­jec­tif de ce ma­ni­fes­te est de ré­af­fir­mer les va­le­urs por­té­es par la sci­en­ce et la recher­che sci­en­ti­fi­que : l’­uni­vers­al­is­me, la to­lé­rance, l’esp­rit cri­ti­que, la soif de con­naît­re et de comp­rend­re”, so der Lei­ter der Aca­dé­mie, Ber­nard Me­uni­er.

Es ist zu früh, um die Re­so­nanz di­e­ses Aufrufs zu be­wer­ten, es steht le­ider zu ver­mu­ten, dass sei­ne mo­men­ta­ne Be­de­u­tung nicht die der Ent­wür­fe des Un­garn ge­wid­me­ten Sammel­band­es drei Jahr­hun­der­te zu­vor übertref­fen wird, aber wie jene ze­ugt er trotz­dem von der Vi­ta­lität des aufklä­re­ris­c­hen Ge­dan­ken­guts, dass die wis­senschaft­li­chen Ges­ells­chaf­ten vert­re­ten, und von dem un­le­ug­ba­ren Wich­tig­ke­it, auße­r­uni­ver­sitä­rer Struk­tu­ren, um den ge­lehr­ten Dia­log in Gang zu hal­ten und neue zeit­gemäße For­men zu des­sen größe­rer Verb­re­i­tung zu erar­be­i­ten, die über den kon­vent­ion­el­len Lehr­bet­ri­eb hi­na­us­ge­hen und in­no­va­ti­ves Den­ken för­dern. In­so­fern sei mit di­e­ser Re­zen­si­on auch absch­li­eßend der Bog­en dazu ge­spannt, jene küh­nen Vorschlä­ge von da­mals, de­ren In­te­res­se für die he­ut­ige Zeit ihre Veröf­fent­li­chung un­ter­stre­icht, zum An­lass der Pub­li­kat­ion ei­ner auf die Zu­kunft ge­rich­te­ten Samm­lung zu neh­men, die den Ans­toß zur Ver­fas­sung ge­genwär­ti­ger Über­le­g­un­gen und zur Re­al­isi­er­ung spe­zi­fis­cher Pro­jek­te li­e­fern wür­de, die auf na­ti­o­na­ler und in­ter­na­ti­o­na­ler Ebe­ne eine Be­stand­sa­uf­nah­me er­mög­li­chen und zur Wi­e­der­be­le­bung ei­nes in­te­gra­ti­ven Wis­senschafts­be­grif­fes beit­ra­gen wür­de, von des­sen ges­ells­chaft­li­cher Aner­ken­nung in den je­we­i­li­gen Län­dern und Kul­tu­ren mehr denn je die Zu­kunft der Mensch­he­it abhängt.

Béatrice Dumiche
Paris ‒ Université de Reims Champagne-Ardenne

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